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Hackesche Höfe Berlin – Szenebezirk und geschichtsträchtiges Stadtviertel

Die Hackeschen Höfe Berlin gehören aufgrund ihrer Architektur zu den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.

Als größtes geschlossenes Hofareal in Deutschland und Europa stehen sie seit den 70er Jahren unter Denkmalschutz. Sie befinden sich zwischen der Rosenthaler- und der Sophienstraße am Hackeschen Markt in Berlin Mitte. Mit ihrer Mischung aus Kultur und Shopping ziehen die verwinkelten Gebäude Besucher aus ganz Deutschland an. Sie sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln am Hackeschen Markt zu erreichen. Dort halten die Straßenbahn, Busse und die S-Bahn. Wer mit dem eigenen Auto anreist, hat mit einer langen Parkplatzsuche zu rechnen.

Schlendern am Hackeschen Markt | H-Hotels.com

Den Hackeschen Markt erkunden

Cafés am Hackeschen Markt | H-Hotels.com

Zahlreiche Cafés am Hackeschen Markt

Das Viertel rund um die Hackeschen Höfe und der Markt sind als Spandauer Vorstadt bekannt, und der östlich der Rosenthaler Straße gelegene Teil der Spandauer Vorstadt wird auch „Scheunenviertel“ genannt. Erst im 18. Jahrhundert ging dieses Viertel mit einer Erweiterung der Stadtmauern in Berlin auf.

In die Zeit fiel die Entstehung des Hackeschen Marktes, der auf die Pläne und den Namen des Stadtkommandanten Hans Christoph Graf von Hacke zurückging. Zu DDR-Zeiten verfielen die Fassaden und das Innendekor der Höfe. Nach einer umfangreichen Sanierung zeigen sich die Jugendstil-Gebäude in ihrem alten Glanz und bieten das ursprüngliche Konzept einer gemischten Nutzung.

In den Höfen finden sich Kultureinrichtungen, Galerien, Boutiquen, Cafés, Restaurants und Wohnungen nah beieinander. Sehenswert sind vor allem der hergerichtete Endellsche Hof und der Theaterhof. Der Endellsche Hof geht auf den Architekten August Endell zurück. Die Fassaden sind mit glasierten Ziegeln, Ornamenten und Figuren bedeckt. In den hinteren Höfen finden sich Wohnungen, sodass die Innenhöfe nachts geschlossen sind, während die Vorderhöfe jederzeit offenstehen.

Von der Spandauer Vorstadt zu Berlins Mitte

Wo sich heute die Hackeschen Höfe befinden, lag im 17. Jahrhundert noch die Spandauer Vorstadt. In deren Bereich lagen die Scheunengassen für das Vieh. Sie brachten dem Bereich der Vorstadt rund um dem Hackeschen Markt den Namen Scheunenviertel ein. Im Jahr 1731 lässt Friedrich Wilhelm I. die Stadtmauern erweitern. Der Stadtkommandant Hans Christoph Graf von Hacke beauftragt den Bau des Hackeschen Markts. Das Gebiet entwickelt sich zu einem Anziehungspunkt für die jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert entstehen die heute noch erhaltene Synagoge in der Oranienburger Straße und der jüdische Friedhof in der Großen Hamburger Straße.

Im beginnenden 20. Jahrhundert war Berlin geprägt von Gründerzeitbauten mit Hinterhöfen und Mietskasernen, um die vielen Bewohner und Arbeiter unterzubringen. Die Architekten Kurt Berndt und August Endell planten eine Alternative, ihr Konzept sah eine Kombination von Wohnen, Leben und Geschäften vor. So entstanden die Hackeschen Höfe Berlin im Jahr 1906.

Neue Synagoge in der Nähe vom Hackeschen Markt | H-Hotels.com

Neue Synagoge am Hackeschen Markt

Bunte Fassaden bei den Hackeschen Höfen | H-Hotels.com

Auffällige Fassade in den Hinterhöfen

Von Baubeginn an hatten die Höfe eine vielseitige Funktion: Die Absicht von Berndt und Endell war es, Kultureinrichtungen, Gewerbe, Leben und Wohnen an einem Standort zu vereinen. Kultur und Gewerbe hatten ihren Platz in den vorderen Höfen, während sich in den Hinterhöfen Wohnungen zum Mieten befanden. Entsprechend opulent ist die Ausgestaltung der ersten Höfe, die auf August Endell zurückgeht. Auffällige Fassaden mit bunten Kacheln und dekorierten Innenräumen machen die Hackeschen Höfe zu einem Beispiel der Jugendstil-Architektur. Die Nationalsozialisten enteigneten den damaligen Besitzer der Hackeschen Höfe und verkauften diese.

Der neue Besitzer, ein Unternehmen, veränderte die Struktur der Räume. Von den zwei Festsälen erhielt der obere eine Zwischendecke und die Festsäle dienten als Kantinen. Der Zweite Weltkrieg hinterließ nur geringe Schäden an den Höfen. In der DDR erklärten die zuständigen Verwalter die Höfe zum Volkseigentum und Fabriken zogen ein. Die Jugendstil-Fassaden zerfielen aufgrund mangelnder Pflege und Sanierungen, auch wenn sie ab den 70er Jahren unter Denkmalschutz standen.

Erst nach der Wende erfolgte in den 90er Jahren und in den letzten Jahren eine aufwendige Sanierung und Restaurierung der Hackeschen Höfe. Sie entwickelten sich zu einem Zentrum der Kultur und der Gastronomie. Die früheren Fabriketagen bieten heute Platz für Büros.

Von Porzellan bis internationales Kino

Die Hackeschen Höfe sind nicht nur aufgrund ihrer Architektur sehenswert. Die Mischung an Designläden und Boutiquen machen sie zu einem Ziel für das gehobene Einkaufen. Abends bieten das Kino und das Chamäleon Theater kulturelle Unterhaltung. Das Chamäleon Theater setzt bei seinem Programm auf Artistik. Im Theater ist der historische Festsaal restauriert und Kulisse für Artistik und Schauspiel. Das Theater sieht sich in der Tradition dem Varieté verpflichtet. Es gilt in seiner Ausrichtung auf Akrobatik, Musik, Tanz, Komik und Schauspiel in Berlin als einzigartig. Es befindet sich im ersten Hof an der Rosenthaler Straße und nutzt als Bühne den ehemaligen Festsaal.

Im Hackesche Höfe Kino liegt der Schwerpunkt auf Autoren- und Programmkino. Neben dem klassischen Spielfilm bekommen Besucher Dokumentationen und Filme im Originalton zu sehen. Die Geschäfte bieten eine Vielfalt an Kunst, Galerien, Handwerk und Flagship-Stores. Das macht die Hackeschen Höfe zu einer verwinkelten Einkaufsmeile mit exklusiven und kreativen Geschäften und Angeboten. Darunter fallen Porzellan von der KPN, der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin, oder der Laden der Uhrenmanufaktur Askania. Restaurants wie das Oxymoron sorgen nachmittags für eine angenehme Kaffeepause und abends für eine kulinarische Stärkung.

Shopping bei den Hackeschen Höfen | H-Hotels.com

Viele Einkaufsmöglichkeiten an den Hackeschen Höfen

Vom Hackeschen Markt zur Museumsinsel

Berliner Dom auf der Museumsinsel | H-Hotels.com

Berliner Dom auf der Museumsinsel

Dank der zentralen Lage der Hackeschen Höfe in der Mitte der Hauptstadt sind viele weitere Sehenswürdigkeiten einen Spaziergang entfernt. Dazu gehören der Berliner Dom und die Museumsinsel ebenso wie der Alexanderplatz. Dieser lässt sich auch mit der Straßenbahn oder der S-Bahn vom Hackeschen Markt anfahren. Auf und am Alexanderplatz befinden sich der Fernsehturm und das Rote Rathaus, dem Sitz des Berliner Bürgermeisters. Von den Hackeschen Höfen sind es nur wenige Gehminuten zu der Oranienburger und der Großen Hamburger Straße.

Hier sind die Spuren der historischen jüdischen Gemeinde zu finden. Die Synagoge an der Oranienburger Straße verfügt über einen Gemeinderaum, erzählt aber zugleich in einer Ausstellung die Geschichte des Gotteshauses. In der Großen Hamburger Straße befindet sich ein alter jüdischer Friedhof. In der Rosenthaler Straße erinnern das Anne Frank Zentrum und die Blindenwerkstatt Otto Weidt an die nationalsozialistisch Zeit und deren Folgen in Berlin. Das Museum erzählt die Geschichte des Fabrikanten Otto Weidt, der in seiner Werkstatt blinde und gehörlose Juden beschäftigte und versteckte und die Lebensgeschichten seiner Angestellten.

Beide Museen befinden sich im Haus Schwarzenberg, das direkt neben den Hackeschen Höfen liegt. Das Haus Schwarzenberg gilt als Kulturinstitution. Es zeigt in Galerien und Ateliers Street Art und moderne Kunst und gibt einen Eindruck der alternativen Kunstszene in Berlin. Auch die Sophienstraße ist einen Spaziergang wert, da sie sich mitten in Berlin ihren Kleinstadtcharme erhalten hat.

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