Die Friedrichstraße – elegante Einkaufsmeile zum Flanieren.
Die Friedrichstraße gehört zu den belebtesten Straßen der Berliner Mitte. Als wichtige Verkehrsstraße verbindet sie die Stadtteile Mitte und Kreuzberg.
Sie verläuft als Nord-Süd-Straße vom Oranienburger Tor bis hin zum Mehringplatz und Hallesches Tor. Der Bahnhof ist, gemessen an den täglichen Passagierzahlen, einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Berlin. Für Passanten bietet die mehr als drei Kilometer lange Straße Geschäfte, Restaurants, Theater und Gedenkorte deutscher Geschichte.
Benannt ist sie nach dem Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, der sich selbst im 18. Jahrhundert zum König in Preußen krönte. Der Zweite Weltkrieg veränderte das Bild der Friedrichstraße, zahlreiche Gebäude waren zerstört. Die kurz darauffolgende Teilung der Stadt führte dazu, dass die Friedrichstraße erst nach der Wiedervereinigung zu neuem Leben erwachte.
Direkt am Bahnhof widmen sich zwei Denkmäler der jüngeren deutschen Geschichte. Der Tränenpalast erinnert daran, dass die Friedrichstraße zur Zeit der deutschen Teilung ein Grenzübergang war. Ein Denkmal des Künstlers Frank Meisler erinnert an die Kindertransporte, die im nationalsozialistischen Deutschland stattfanden.
Wer die Straße Richtung Süden folgt, kommt zum meist besuchten Grenzübergang in Berlin, dem Checkpoint Charlie. Vom Bahnhof aus ist der Checkpoint Charlie zwei Kilometer entfernt, die U-Bahn zur Station Kochstraße braucht fünf Minuten. Dort beginnt der Stadtteil Kreuzberg. Der Weg dorthin führt vom Bahnhof aus über die Prachtstraße Unter den Linden und an Hotels, Geschäften und Einkaufshäusern vorbei. Hier befindet sich das Hotel Westin Grand Hotel, an dessen Eingangsbereich ein Original-Segment der Berliner Mauer steht.
Zwischen den Straßen Unter den Linden und der Leipziger Straße ist die Friedrichstraße eine Einkaufsmeile mit Boutiquen und dem Kaufhaus Galeries Lafayette. Von der Friedrichstraße nur einen Spaziergang entfernt lassen sich die Prachtstraße Unter den Linden mit dem Bebelplatz und der Staatsoper und der Gendarmenmarkt entdecken. Im nördlichen Bereich der Straße befinden sich zahlreiche Theater, die den Ruf der Friedrichstraße als Amüsiermeile begründeten.
Der Admiralspalast und Friedrichstadt-Palast in Berlin
Die Friedrichstraße blickt auf eine lange Geschichte als Amüsiermeile zurück. In der Gegenwart bieten der Admiralspalast und der Friedrichstadt-Palast allabendlich Unterhaltung. Der heutige Friedrichstadt-Palast ist ein Bau der 80er Jahren. Das ursprüngliche Gebäude stand nicht weit entfernt und hatte so starke Schäden im Fundament, dass eine Sanierung nicht möglich war.
Der Friedrichstadt-Palast war in den 20er Jahren als Großes Schauspielhaus bekannt. Dort traten bekannte Künstler wie die Comedian Harmonists auf. Während des nationalsozialistischen Regimes blieb es geschlossen und eröffnete erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder. Auch in der DDR zählte der Palast zu den wichtigsten Bühnen der Stadt. Im heutigen Friedrichstadt-Palast stehen vor allem Revuen und Grand Shows auf dem Programm. Während der Berlinale finden hier Filmvorführungen statt.
Im Admiralspalast ist das Programm bunt gemischt. Es bietet den Zuschauern Theater, Konzerte und Musicals. Das Haus entstand im Jahr 1911 und erlebte neben Revuen auch die Gründung der Sozialistischen Einheitspartei der DDR. Als eines der wenigen original erhaltenen Gebäude an der Friedrichstraße steht es unter Denkmalschutz.
Im Vorderhaus des Gebäudes befindet sich das Kabarett DISTEL, das das größte Ensemble-Kabarett in Deutschland ist. 1953 in der DDR gegründet, steht seitdem politische Satire auf dem Programm des Kabaretts. In der Nähe liegt das Berliner Ensemble, das als eine der führenden Theaterbühnen gilt und sich dem klassischen Theater widmet.
Wer der Straße in Richtung Norden über die Weidedammbrücke folgt und links abbiegt, gelangt zum Schiffbauerdamm. Hier befindet sich der Bertolt-Brecht-Platz vor dem Berliner Ensemble, das Brecht kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gründete. Rund um die drei großen Bühnen der Friedrichstraße haben in den Nebenstraßen und in der Oranienburger Straße zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars ihr Quartier bezogen.
Die Friedrichstraße als Berlins Einkaufsmeile
Wer die Friedrichstraße für einen Bummel nutzen will, hat zwei große Anlaufstellen: das Kaufhaus Galeries Lafayette und das Kulturkaufhaus Dussmann. Die Galeries Lafayette bildet mit dem Quartier 206 und dem Quartier 205 die Friedrichstadt-Passagen an der Ecke zur Französischen Straße. In den Passagen, die unterirdisch miteinander verbunden sind, haben sich verschiedene Geschäfte in den unteren und Büroräume in den oberen Etagen angesiedelt.
Die Anziehungskraft der Galeries Lafayette besteht im französischen Flair. Sie ist die einzige deutsche Dependance und bietet Mode, Accessoires und Kosmetik. Hier finden sich französische Produkte, internationale und Berliner Marken. Verantwortlich für die beeindruckende Glasfassade und die Architektur des Hauses ist der Architekt Jean Nouvel. Austern-Bar und Delikatessen-Bereich machen den Ausflug in dieses Kaufhaus kulinarisch zu einem Erlebnis.
Zwischen dem Bahnhof Friedrichstraße und dem U-Bahnhof Stadtmitte bietet die Friedrichstraße diverse Boutiquen und Geschäfte, um Mode, Souvenirs oder Designerstücke zu entdecken. In der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße liegt das Kulturkaufhaus Dussmann, das werktags bis um Mitternacht ein Ort für Buchliebhaber ist. Die Auswahl reicht auf fünf Etagen von Büchern bis hin zu Film, Musik und Noten. Hier finden regelmäßig kostenlose Leseabende, Autorenstunden und wechselnde Konzerte statt.
Der Bahnhof Friedrichstraße
Der Bahnhof Friedrichstraße ist für die Deutsche Bahn einer der wichtigsten Bahnhöfe Berlins. Hier fahren S-Bahn, U-Bahn und Fernbahn. Direkt vor dem Bahnhof halten Busse und Straßenbahn. Der Bahnhof entstand im 19. Jahrhundert. Als es im Jahr 1936 anlässlich der Olympiade zum Bau der Nord-Süd-Strecke der S-Bahn kam, stiegen die Passagierzahlen am Bahnhof.
Zur Zeit der DDR war am Bahnhof ein Grenzübergang. In der DDR war das nördliche Empfangsgebäude des Bahnhofs von dem anderen Teil des Gebäudes mit Stahlplatten abgesperrt. Der Bahnsteig auf westlicher Seite hatte keine Gleise mehr in Richtung Osten. Die Spuren der Teilung am Empfangsgebäude und Bahnsteig sind verschwunden, doch der Tränenpalast widmet sich diesen Details. Der gläserne Pavillon erzählt in einer kostenlosen Ausstellung Einzelschicksale und die Geschichte des Grenzübergangs. Sein Name erklärt sich aus den vielen Abschieden und den nicht erlaubten Ausreisen vieler DDR-Bürger. Zu sehen sind der originale Bereich der Kontrolle und Abfertigung.
Auf der anderen Seite des Bahnhofs liegt der Dorothea-Schlegel-Platz. Vom Platz lässt sich entlang des Reichstagufers Berlin an der Spree entdecken. Einen zehnminütigen Spaziergang an der Spree entfernt liegt das Regierungsviertel mit dem Paul-Löbe-Haus. Auf dem Dorothea-Schlegel-Platz erinnert eine Skulptur an die Kindertransporte in den Jahren 1938 und 1939: „Züge ins Leben - Züge in den Tod“ zeigt zwei Kindergruppen. Sie stehen für Hoffnung und Verzweiflung.
Vom Bahnhof aus sind viele Sehenswürdigkeiten von Berlin per Fuß zu erreichen. Das Brandenburger Tor ist zehn Minuten oder eine S-Bahn-Station entfernt. Zur Winterzeit bietet die Friedrichstraße einen Ausgangspunkt, um die verschiedenen Weihnachtsmärkte zu entdecken. Dazu gehören beispielsweise die nostalgischen Weihnachtsmärkte am Gendarmenmarkt und an der St. Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz.