DDR Museum in Berlin – Ausstellung über das Leben in der DDR
Das DDR Museum beschäftigt sich seit dem Jahr 2006 mit dem Leben in der Deutschen Demokratischen Republik. Alle Facetten des Alltags eines DDR-Bürgers sind in der Ausstellung thematisiert. Das umfasst das Leben in einer Plattenbauwohnung, das Fahren mit einem Trabant ebenso wie die immer gegenwärtige Stasi und andere Organisationen. Zu besichtigen ist eine typische Wohnung in einem Plattenbau samt Einrichtung und originalen Exponaten.
Ein Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt darauf, Einblicke in das Leben in der DDR zu geben, ohne in Kitsch oder Klischees abzugleiten. Im Zentrum der Sammlung steht das Leben des Einzelnen. Besucher erfahren hier die wichtigsten Fakten über die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik und der deutschen Teilung. Der bestimmende Ansatz des Museums ist jedoch, den Alltag des Landes, das vor mehr als 25 Jahren zusammenbrach, näher zu bringen.
Das DDR Museum liegt im CityQuartier DomAquarée direkt gegenüber dem Berliner Dom. Von der Liebknechtbrücke führt eine Treppe zur Spreepromenade, an der es sich befindet. Vom Lustgarten oder vom Bahnhof Alexanderplatz liegt es wenige Gehminuten entfernt. Busse und Straßenbahn halten in der Nähe an der Spandauer Straße. Parkplätze für die Anfahrt mit dem Auto bieten die umliegenden Nebenstraßen oder die Parkhäuser am Alexanderplatz und DomAquarée.
Eine besondere Methode, sich zum DDR Museum zu begeben, ist die Anfahrt per Ausflugsschiff über die Haltestelle DomAquarée. Als private Institution ist es das ganze Jahr von zehn Uhr bis in den Abend hinein geöffnet. Am Samstag sind die Öffnungszeiten bis 22 Uhr verlängert. Der Eingang befindet sich direkt am Spreeufer, der Spreepromenade, aber es gibt auch einen barrierefreien Seiteneingang.
Auch für die Ausstellung gilt, dass sie bis auf eine Ebene barrierefrei ist. Die Eintrittspreise bieten Ermäßigungen für Schüler und Studenten und Besitzer einer WelcomeCard. Diese Berlin WelcomeCard eignet sich für Besucher in Berlin, die verschiedene Museen und Attraktionen besuchen wollen, da sie als Touristenticket Eintrittspreise ermäßigt.
Für den Besuch der Dauerausstellung sind ungefähr zwei Stunden einzuplanen, um alles zu sehen und auszuprobieren. Denn der Rundgang im DDR Museum erzählt nicht nur die Geschichte, sondern ermutigt die Besucher zum Mitmachen und Anfassen der Exponate. Das Konzept spricht alle Sinne vom Sehen, Hören bis zum Fühlen an, und macht die Geschichte des sozialistischen Staates erfahrbar. Die interaktive Ausstellung zieht alljährlich Besucher an, sodass es sich lohnt, den Besuch des Museums erst auf den Abend zu legen.
Interaktiv und multimedial den DDR-Alltag erleben
In der Dauerausstellung „Alltag eines vergangenen Staates zum Anfassen“ thematisiert das DDR Museum die Alltagskultur. Die Ausstellung entstand unter Aufsicht renommierter Historiker wie Dr. Stefan Wolle, um auf dem neuesten Stand der Forschung zu sein und Klischees aufzubrechen.
Das DDR Museum ergänzt das Gesamtbild der vielen Gedenkstätten in Berlin, die sich dem Thema Mauer und Unterdrückung im SED-Regime widmen. Die Exponate und die Sammlung setzen den Schwerpunkt auf den Aspekt des Alltags der Bürger. Bei vielen älteren Besuchern wecken die Objekte Erinnerungen. Aber es geht auch darum, den jüngeren Besuchern, die die deutsche Teilung nicht miterlebt haben, die DDR näherzubringen. Um unterhaltsam und informativ zu sein, setzt das DDR Museum auf interaktive Wege.
Die Dauerausstellung nimmt sich verschiedene Bereiche der Alltagskultur vor. Dazu gehören Wohnen, Urlaub, Freizeit, Kunst oder Kultur. Die Exponate der Ausstellung sind zu einem großen Teil authentische Spenden, die zum Ausprobieren animieren. Das macht sie unterhaltsam und zu einem spannenden Ausflugsziel für Familien und Kinder. Kinder und deren Ansprüche sind direkt in der Konzeption der Ausstellung berücksichtigt: Interaktive Spiele, DDR-Spiele und ein Nachbau eines Kindergartens kombinieren die Vermittlung von Wissen und Unterhaltung.
Besucher erhalten Informationen und Eindrücke über das öffentliche Leben, über den Staat und die Ideologie und das Leben im Plattenbau. Es gibt eine Bückwarenecke, in der all die Objekte zu sehen sind, die begehrt, aber nicht zu haben waren. Ein Plakat informiert über Arbeitssicherheit oder anstehende Wahlen.
Eine Plattenbauwohnung zeigt, wie Familien wohnten. In der Küche sind die damals üblichen Küchengeräte der ostdeutschen Herstellermarken zu finden. Das Wohnzimmer lädt samt Sofa und Schrankwand zum Sitzen und Stöbern ein. Eine Gefängniszelle mit authentischer Einrichtung verdeutlicht die Bedingungen von Gefangenen im Unrechtstaat, die nicht immer nur aufgrund von Verbrechen im Gefängnis saßen. Fluchthelfer, Oppositionelle und andere vom Staat als politisch fragwürdig eingestufte Personen, fristeten in solchen Zellen ihr Dasein.
Die deutsche Teilung und das Existieren zweier deutscher Staaten nebeneinander ist nicht nur für die Deutschen ein Teil der Geschichte. Das DDR Museum zieht auch ausländische Besucher an und bietet dementsprechend alle Informationen auf Englisch an.
Sehenswert sind die über die Ausstellung verteilten Dioramen, die einen Überblick über den Mauerstreifen oder einen Kohletagebau verschaffen und gleichzeitig voller Details sind. Die Dioramen gleich im Eingangsbereich verdeutlichen, wofür die Symbole Hammer, Ährenkranz und Zirkel stehen. Mit Ausschnitten aus den gesellschaftlichen Schichten der Bevölkerung, den Arbeitern, Bauern und der Intelligenz geben sie einen ersten Eindruck vom Leben im Osten.
Während der Eintritt in den Alltag des sozialistischen Staates über einen normalen Eingang erfolgt, ist der Ausgang wie die Mauer gestaltet. Neben der Ausstellung widmet sich das DDR Museum dem Sammeln und Bewahren von DDR-Kulturgut. Es nimmt Spenden an und hat ein entsprechend großes Archiv. Das Depot umfasst mehr als 250.000 Objekte. Diese lassen sich nicht alle ausstellen, aber die Internetseite des Museums bietet für Interessierte eine Objektdatenbank.
Von der Trabi-Fahrsimulation bis zur Museumsführung
Das DDR Museum verfügt über verschiedene Attraktionen. Eine der bekanntesten ist die Trabi-Fahrsimulation. In einem originalen Trabant P 601 fahren Besucher durch eine Plattenhaussiedlung. Diese ist nicht real, sondern entsteht auf dem Display, das in die Windschutzscheibe integriert ist.
Zu sehen ist eine exemplarische Plattenbausiedlung, die mit denen in Marzahn in den 70er Jahren vergleichbar ist. Durch Gas geben, Bremsen und Lenken begibt sich der Fahrer auf eine Reise durch die Siedlung. Schranktüren, Schubladen und Bücher sind nicht nur Objekte in der Sammlung, sondern laden zum Öffnen und Anfassen ein. Für Kinder ist der Kindergarten mit den Spielen eine Attraktion und Abwechslung. Auf die Ohren bekommen Besucher es in der Medienecke, in der Musik und Reden zur Verfügung stehen.
Über die Ausstellung hinaus bietet die Einrichtung Führungen zu unterschiedlichen Themen an, die auch in die Straßen Berlins führen. Die Führungen dauern je nach Schwerpunkt eine oder zwei Stunden und sind in zwölf verschiedenen Sprachen buchbar. Besondere Führungen sind diejenigen, die die Umgebung mit einbeziehen. So gibt es Führungen, die nach der Einführung in der Ausstellung weiter zur Karl-Marx-Allee führen. Dort sehen Besucher vor Ort, was sozialistische Architektur ausmacht.
Für diejenigen interessant, die wenig über die deutsche Teilung und den Osten wissen, sind die Gespräche mit Zeitzeugen, die das DDR Museum anbietet. Als Institution zur Bildung hinsichtlich der Alltagskultur finden im DDR Museum zusätzlich regelmäßig Veranstaltungen wie Workshops, Konzerte, Diskussionen und Lesungen statt. Die Internetseite des Museums informiert über anstehende Veranstaltungen.
Auf dem Blog der Internetseite des Museums bekommen Leser Tipps zu weiteren Veranstaltungen in Berlin oder Einblicke in die Geschichte der Exponate. Sie erfahren von der neuesten Fotoausstellung des bekannten DDR-Fotografen Harald Hauswald oder finden Rezepte aus Ostdeutschland.
Weitere Gedenkstätten und Museen
Das DDR Museum liegt im Zentrum der Stadt. Vom ehemaligen Regierungsviertel der Deutschen Demokratischen Republik sind noch Relikte im Umkreis des Museums zu entdecken. Der Palast der Republik ist zwar abgerissen, aber das ehemalige Staatsratsgebäude ist noch vorhanden. Heute nutzt eine private Hochschule den Bau als Standort. Die zentrale Lage des Museums vereinfacht es, die Wahrzeichen der Hauptstadt zu entdecken. Von hier aus sind es wenige Gehminuten zu der Museumsinsel, zum Alexanderplatz oder zum Hackeschen Markt.
Die Museumsinsel gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und versammelt an einem Ort fünf Museen. Der Alexanderplatz gehört zu den Orten, an denen sich die Spuren sozialistischer Architektur erkennen lassen. Der Brunnen der Völkerfreundschaft oder das angrenzende Haus des Lehrers sind dafür Beispiele. Den besten Blick auf den Berliner Osten und Westen bietet der Fernsehturm. Ebenfalls in der Nähe befindet sich die historische Mitte Berlins, das Nikolaiviertel.
Der Hackesche Markt und die Hackeschen Höfe sind nach einem Museumsbesuch eine gute Gelegenheit für eine kulinarische Pause. Die zahlreichen Geschäfte, die dort ihr Quartier haben, bieten zudem exklusive Souvenirs, Mode und Kunst. Direkt auf der anderen Flussseite liegen der Berliner Dom und der Lustgarten. An ihm vorbei führt die Straße „Unter den Linden“ nach einem Spaziergang zum Brandenburger Tor. Wer sich nach dem Besuch im DDR Museum weiter mit der Geschichte des deutschen Sozialismus oder der Teilung der Stadt beschäftigen möchte: In Berlin befinden sich zahlreiche weitere Gedenkstätten und Einrichtungen.
Direkt gegenüber dem DDR Museum auf der anderen Straßenseite erinnert das Marx-Engels-Forum an die Anfänge des Kommunismus und Sozialismus. Die zentrale Gedenkstätte zur Berliner Mauer befindet sich in der Bernauer Straße. Mehr Trubel und verschiedene Museen erwartet Besucher am Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße. Den düsteren Kapiteln der Geschichte widmet sich das Stasi-Museum in der Ruschestraße. Regelmäßige Führungen geben dort einen Eindruck von der Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit und dessen Auswirkungen auf die DDR-Bürger.
In der Gedenkstätte befindet sich das original erhaltene Büro Erich Mielkes, dem Minister für Staatssicherheit. Es ist vom Alexanderplatz aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in zehn Minuten zu erreichen. Ein Museum in besonderer Umgebung befindet sich in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg. Auch dort steht das Thema Alltag in der Deutschen Demokratischen Republik im Zentrum.