Geschichte, Kunst oder Natur: Museen-Vielfalt in Erfurt

Entdecken Sie Erfurts Museen von Stadtgeschichte und Jüdischem Welterbe bis Naturkunde

Erfurts Altstadt ist schon selbst wie ein Museum für Architekturgeschichte. Weiteres zur Historie der Stadt erfahren Sie in den verschiedenen geschichtlichen Museen Erfurts. Entdecken Sie auch das Jüdische Erbe Erfurts, das seit kurzem sogar zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Kunst und der Natur hat Erfurt ebenso tolle Museen gewidmet. Staunen Sie selbst und übernachten Sie zentral im H2 Hotel Erfurt oder verkehrsgünstig im H+ Hotel Erfurt.

Das Stadtmuseum Erfurt, ein prächtiges Spätrenaissance-Gebäude in der Johannesstraße, zeigt die Geschichte der Stadt, insbesondere die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Epoche mit einem Fokus auf Martin Luther und die Erfurter Universität. Das sogenannte „Haus zum Stockfisch“ ist selbst ein architektonisches Highlight mit seinem Schachbrettmuster aus Steinquadern und dem kunstvoll verzierten zweigeschossigen Erker. Zum Stadtmuseum gehören mehrere Außenstellen: das Museum Neue Mühle mit einer funktionstüchtigen historischen Wassermühle, die Wasserburg Kapellendorf bei Weimar, ein Luftschutzkeller im Innenhof der Wigbertikirche und das Druckereimuseum und Schaudepot im Benary-Speicher. Dieser 1887 errichtete Speicher war einst ein Lager für Samengut der Firma Benary. Mit seinen original erhaltenen Holzeinbauten und dem alten Sackaufzug bietet das Museum einen faszinierenden Einblick in die Speicherarchitektur des 19. Jahrhunderts und die Druckereigeschichte.

Der Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz ist die einzige historische Stätte in Europa, die an einem ehemaligen Firmensitz die Rolle der privaten Wirtschaft im nationalsozialistischen Massenmord thematisiert. In der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße wiederum wird an die Opfer der SED-Diktatur erinnert, die in dieser ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt gelitten haben. Gleichzeitig ehrt die Stätte die mutigen Menschen, die 1989 die erste Besetzung einer Stasi-Bezirksverwaltung wagten. Diese Orte bieten tiefgründige Einblicke in die neuere Geschichte und laden zu einem Besuch in Erfurt ein.

Erfurts Geschichte ist seit dem 8./9. Jahrhundert untrennbar mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur verbunden. Doch auch dunkle Kapitel wie Pogrome und Verbrechen gegen die jüdische Gemeinschaft im 14. und 15. Jahrhundert sowie während der nationalsozialistischen Herrschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Das dennoch erhaltene reiche Jüdisch-mittelalterliche Erbe von Erfurt wurde 2023 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Zu diesen historischen Stätten gehören die Alte Synagoge mit ihrem Museum, die mittelalterliche Mikwe und das Steinerne Haus. Ergänzend dazu zählen auch die Kleine Synagoge, die Neue Synagoge Erfurt, der Jüdische Friedhof sowie das Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen zu den Orten jüdischen Lebens in Erfurt. 

Die Alte Synagoge, an der Waaggasse neben dem Fischmarkt gelegen, wurde 2009 als Museum eröffnet und beleuchtet die Geschichte der Erfurter Gemeinde, die im Mittelalter eine führende Rolle in Europa spielte. Im Hof des über 900 Jahre alten Gebäudes sind Grabsteine des zerstörten mittelalterlichen Friedhofs zu sehen, während im Erdgeschoss die Baugeschichte der Synagoge präsentiert wird. Der Keller beherbergt einen während des Pogroms von 1349 vergrabenen Schatz, während im Obergeschoss die Erfurter Hebräischen Handschriften ausgestellt sind.

In großen Teilen erhalten ist auch die mittelalterliche Mikwe, die im 13. Jahrhundert auf noch älteren Grundmauern errichtet wurde. Das jüdische Ritualbad war etwa neun Meter lang und im Inneren knapp drei Meter breit. Archäologen entdeckten das mittelalterliche, nur aus Schriftquellen bekannt gewesene Tauchbad 2007 wieder. Heute können Sie das Ritualbad wieder im Rahmen von Führungen besichtigen.

Auch die Kunst kommt in den Erfurter Museen nicht zu kurz. Das Angermuseum, im prächtigen Kurmainzischen Packhof untergebracht, ist das kunsthistorische Museum der Stadt. Es präsentiert die bedeutendste Sammlung mittelalterlicher Kunst aus Thüringen, Kunsthandwerk und eine beeindruckende Auswahl an Graphiken des 20. Jahrhunderts. Bekannt ist das Museum für die „Lebensstufen“, die einzige erhaltene Wandmalerei des Expressionisten Erich Heckel. In der Außenstelle des Museums im Margaretha-Reichardt-Haus in Bischleben können Sie die Werkstatt der Bauhaus-Künstlerin besichtigen, ihre Webstücke bewundern und viel Wissenswertes über die Kunst des Handwebens lernen.

Hinter der eindrucksvollen Renaissance-Fassade des Hauses zum Roten Ochsen am Fischmarkt verbirgt sich die Kunsthalle Erfurt. Sie ist das größte öffentliche Museum mit Wechselausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst in Thüringen. Hier finden nicht nur retrospektive und thematische Ausstellungen zu Klassikern der Moderne statt, sondern auch Präsentationen zeitgenössischer Künstler aus Deutschland und dem Ausland. Die Galerie Waidspeicher, mitten im charmanten Lateinischen Viertel der Erfurter Altstadt, widmet sich der zeitgenössischen Kunst mit besonderem Schwerpunkt auf Installationen, Objekten und Skulpturen. Hier finden Sie auch Malerei, Grafik und Fotografie.

Das Deutsche Gartenbaumuseum in Erfurt ist ein spannendes Ausflugsziel für alle, die sich für Gartenbau und Gartenkunst interessieren. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1961 präsentiert das Museum die Geschichte und Entwicklung des Gartenbaus und der Gartenkunst in Mitteleuropa. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Zitadelle Cyriaksburg und ist Teil des egaparks, einem der schönsten Naherholungsgebiete der Region. Im Museum lernen Sie historische ebenso wie moderne Gartentraditionen und Gestaltungen. Staunen Sie über historische Gartenwerkzeuge, detailgetreue Modelle oder die prachtvollen botanischen Illustrationen. Die Lage im egapark macht das Museum zu einem idealen Ausgangspunkt für einen entspannten Tag im Grünen, mit Themengärten, Cafés und anderen Attraktionen in unmittelbarer Nähe.

Auch das Naturkundemuseum Erfurt ist ein spannendes Ziel für alle, die die Natur Thüringens erkunden möchten. Das Museum zeigt in einem historischen Waidspeicher seine umfangreichen Sammlungen zur Tier- und Pflanzenwelt sowie den Gesteinen Thüringens. Über vier Etagen können Besucher Exponate zum Wald, dem Nationalpark Hainich, dem Lebensraum Offenland aber auch zur Natur in der Stadt entdecken. Der beeindruckende Stamm einer 350 Jahre alten Eiche durchzieht dabei das gesamte Treppenhaus, während im Keller die schwankende Arche Noah darauf aufmerksam macht, wie bedroht die Artenvielfalt weltweit ist.

Entdecken Sie die vielfältigen Museen von Erfurt – zum Beispiel auch das Puppenstubenmuseum oder das Museum im spätbarocken Schloss Molsdorf mit seiner Parkanlage – während einer Städtereise nach Thüringen. Zu einzelnen Tagesausflügen locken zudem viele weitere Museen in der näheren Umgebung Erfurts wie das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden mit über 35 historischen Gebäuden, die Porzellanwelten auf der Leuchtenburg bei Kahla, das Goethe-Nationalmuseum sowie das Schiller- und Bauhaus-Museum in Weimar oder das Thüringer Gartenzwerg-Museum in Trusethal. In der Kunsthalle Apolda sind immer wieder die Werke großer Künstler in wechselnden Ausstellungen zu sehen. Schloss Friedenstein in Gotha lässt zudem die Zeit des Barocks und der Aufklärung wieder lebendig werden. Dazu gehört beispielsweise auch die Sammlung des Perthes-Verlages, die im Perthes-Forum untergebracht ist.

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