Erleben Sie die Kirchen Münchens – Kultur pur!

Die Kirchen Münchens tragen maßgebend zu dem kulturellen Reichtum der Stadt bei – von alten Pfarrkirchen bis hin zu modernen Gotteshäusern wird alles geboten.

Die bayrische Landeshauptstadt München bietet nicht nur atemberaubende umliegende Natur, sondern ein geschichtsträchtiges und kulturell vielfältiges Stadtbild. Neben modernen Gebäuden wie der Allianz Arena oder der BMW Welt sind es vor allem die Kirchen verschiedener Epochen, die Besucher täglich zahlreich in die schöne Stadt ziehen. Ob die Aussicht vom „Alten Peter“, die Glasfassade der Herz-Jesu-Kirche oder der Stuck in der Theatinerkirche: Lassen Sie sich von den unterschiedlichen Gotteshäusern faszinieren und lernen Sie so das historisch bedeutsame München kennen.

Wer die Kirchen Münchens kennenlernen möchte, sollte nicht nur kulturell interessiert, sondern auch konditionell gut veranlagt sein; denn die 306 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform vom „Alten Peter“, wie der Turm der Pfarrkirche St. Peter von den Münchenern genannt wird, sind sportlich. Doch sind Sie erst einmal oben angekommen, merken Sie, dass sich jeder Schritt gelohnt hat. Hier genießen Sie aus 56m Höhe einen unvergleichlichen Blick über die Stadt.

Der St. Peter ist die älteste erwähnte Pfarrkirche der Stadt und durchlebte seit dem 12. Jahrhundert stilistische Umbauten: von der romanischen, über die gotische bis hin zur barocken Gestaltung. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchenschiff stark zerstört, konnte jedoch mithilfe von Spendengeldern wieder aufgebaut werden. Mit dem barocken Hochaltar aus dem Jahr 1734 ist der St. Peter auch von innen eine Augenweide.

Nur wenige Laufminuten entfernt befindet sich die Heilig-Geist Kirche, deren schmaler Turm gleich vier Glocken beherbergt. Die katholische Pfarrkirche mit ihrem beeindruckenden Deckenfresco zählt ebenfalls zu den ältesten Kirchen von München. Im Jahr 1208 durch Stiftungen gegründet, entstand hier zunächst ein Spital. Über Jahrhunderte hinweg stellte die heutige Heilig-Geist Kirche Münchens wichtigste Sozialeinrichtung dar. 

Neben den klassischen, alten Kirchen dürfen Sie sich auch auf moderne Neubauten freuen, wie beispielsweise auf die quaderförmige Herz-Jesu-Kirche aus Glaswänden aus dem Jahr 2000. Sie zählt zu den am häufigsten besuchten Kirchen Münchens.

Auch die Frauenkirche sollte auf der Liste der zu besuchenden Kirchen nicht fehlen. Der „Dom Münchens“, als welcher die Frauenkirche auch bekannt ist, darf sich seit fast 200 Jahren Kathedralkirche des Erzbischofs von München und Freising nennen. In der Theatinerkirche erkennen Sie das erste Gotteshaus, das im Stil des italienischen Spätbarocks nördlich der Alpen erbaut wurde. Stuck verziert das Innenleben der Theatinerkirche, in dem sich Ornamente und religiöse Figuren befinden.

Idealerweise besuchen Sie die Kirche, wenn ein Organist sein Können auf einer der beiden Orgeln unter Beweis stellt – der Klang ist atemberaubend. Sowohl die Türme als auch die Kuppel formen das Stadtbild Münchens und verkörpern symbolisch die Verbindung Bayerns und Italien.

Die Asamkirche aus dem 18. Jahrhundert liegt im Herz der sehenswerten Altstadt. Die Privatkirche wurde von den Asam-Brüdern auf engstem Raum errichtet und 1734 eingeweiht. Gerade mal 22m x 8m Platz hatten die Bauherren, um eine Kirche im Stil des Spätbarocks zu bauen. Umso bemerkenswerter erscheint die intelligent-interessante Lichtgestaltung. Schauen Sie sich den Chorbereich an, wo versteckte Fenster die Dreifaltigkeitsfiguren effektvoll von hinten beleuchten. 

Die Asamkirche lebt von der Mischung aus Dunkelheit und Licht, hier trifft das Leid der Welt auf die Lebendigkeit des Daseins und der Ewigkeit.

In der Fußgängerzone nahe des Marienplatzes stoßen Sie auf die St. Michael Kirche, ebenfalls einen Besuch wert. Die von außen mittelalterlich erscheinende Kirche war die erste Renaissance Kirche in München. Die 15 Statuen ehemaliger Herrscher begrüßen Sie an der Fassade. Der Erzengel Michael symbolisiert den Kampf des Guten mit dem Bösen. Einige der Herrscher liegen unter dem Kirchboden vergraben.

Besuchen Sie auch die Mariahilfkirche, etwas südlich des Stadtzentrums, am Mariahilfplatz. Die Hauptpfarrkirche verkörpert den neugotischen Baustil und gilt als das Wahrzeichen des Stadtteils Au. Die Mariahilfkirche wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört. Bis 1981 wurde der Turm neu in Beton gegossen.

Wenn Sie Ihre Kirchenbesuche beendet haben, lassen Sie die Vielfältigkeit der Architektur und Epochen auf sich wirken. Während die römisch-katholischen Kirchen in München schon lange überwiegen, gibt es seit dem 19. Jahrhundert auch zahlreiche evangelische Kirchen. 2015 gehörten laut des Statistischen Bundesamtes knapp 33% der Münchener Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche an. Aber auch Juden sind seit Beginn des 18. Jahrhunderts, nachdem sie im 15. Jahrhundert vertrieben worden waren, wieder präsent.

Fest steht: Ohne Kirchen wäre München nicht München. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, die modernen und klassischen Kirchen Münchens intensiv zu genießen. Lauschen Sie den brillanten Klängen der Orgeln, vergleichen Sie die Epochen und schauen Sie sich die herausragenden Kunstwerke an, die viele der erwähnten Kirchen beherbergen. Um den Tag abzurunden, lassen Sie den Abend mit Blick auf die Kirchtürme Münchens bei einem Pils oder Kristallweizen in einem der atmosphärischen Biergärten ausklingen.